Quadrocopter, Kupferkabel und der 6 Millionen Dollar Mann.
Deutschland Spätsommer 2015, die Flüchtlingsproblematik beherrscht Deutschland. Zum einen muss man sagen, haben wir hier eine absolute Vorreiterrolle als Mannschaft. So nahmen wir über den Sommer bis zu 4 Flüchtlingen aus anderen Volleyballregionen bei uns in der Mannschaft auf. Diese kamen jedoch nicht mit dem Boot, sondern größtenteils mit asiatischen Kleinwagen…dies allein zeigt schon die große Not auf. Zum anderen kann ich gleich vorweg nehmen, blieben die gehandelten anderen Flüchtlinge, welche unsere Halle eigentlich am Wochenende als neue Unterkunft beziehen sollten aus. So konnten wir unser Heimspiel ohne Zwischenfälle aber auch ohne Rekordpublikum starten.
Im ersten Spiel gastierte der SSV St. Egidien, seines Zeichens Sachsenligaabsteiger. Die Jungs konnten bei uns mächtig punkten, indem Sie uns ein respektables Kupferkabel Quartett übergaben. Danke dafür Freunde! Wir als Ingenieur-Geschwängerte intellektuellen Sportgruppe bekamen natürlich sofort leuchtende Augen und prüften dortige Angabe auf Korrektheit. Fehlende Korrektheit unterstelle ich mal Henry bei seiner uns gegebenen Erklärung für sein zerkratztes Gesicht. Open Source…Quadrocopter… wer es glaubt. Jede von uns aufgezeigte Theorie war da glaubhafter. Sei es drum…
Der harte Kampf um Kaderplätze fand mit Capitano Totti, der mit etwas Trainingsrückstand zu kämpfen hat, sein erstes Opfer. Aber so stellte er uns sein später aufgezeigtes Superbrain von der Seitenlinie aus zur Verfügung. Begonnen wurde erstmal bewusst mit alten und teils bewährten Kräften. Nur vor dem Namen Nestler stand diesmal nicht Heike sondern Silke. Aber ganz ehrlich gemerkt hat das keiner. Hätte man es nicht gewusst, man hätte geglaubt Raik steht auf dem Feld. War also ein ganz ganz starkes Debüt vom „kleinen Raik“. Mit recht solidem Spiel konnte der erste Satz mit 25:20 gewonnen werden. Der zweite Satz wurde etwas enger. Beim 20:21 bewies dann Totti the Brain, dass sein Kopf nicht nur zum Mett rein stopfen da ist und brachte den funktionalen Vorschlag des Doppelwechsels. Schön das es dieses Jahr mit diesem Kader so problemlos möglich ist. Also unsere beiden Rückkehrer Krawall Daniel und Big Sasch rein und vorne die Schotten dicht machen. Gesagt…getan…25:23 gedreht. Dazu machte Sasch das, was er am besten kann. Er reckte seine gefühlt Frauenparkplatzgroßen Hände übers Netz und blockte so, das der Ball eher unter war, als das Geräusch des geblockten Balls bei mir am Ohr war. Das war schon etwas geil. Im dritten Satz gab es dann den typischen Einbruch bei einer 2:0 Satzführung. Mit 18:25 ging der ziemlich finster in die Hose. Es wurde neuer Schwung benötigt. Kurzer Blick auf die Bank und anders als im letzten Jahr als dort maximal der Linienrichter und der draußen für den Libero wartenden Mittelblocker hockten, fanden sich eine Vielzahl an Alternativen. Daniel kam neu rein ins Zuspiel und Matze neu rein auf Außen. Der geneigte Leser wird feststellen, dass dies nun quasi eine vor Emotion nur so strotzende Mannschaft jetzt war. Hier war akute Spielabbruchgefahr vorhanden. Aber drauf geschissen, es brachte den Erfolg zurück. Dabei konnte man schon erahnen was Matze für ein gnadenloser Defensivanker ist und für uns noch sein wird. Mit stetiger kleiner Führung ging es dem Ende entgegen. Wir konnten leider die ersten Matchbälle nicht nutzen, als kam bei 25:25 abermals der gute alte Doppelwechsel zum Einsatz. Sasch und Jenser rein, kurzer Mittelfaden vom Toffi und eine gute K2 Abwehr mit cleveren Angriff und das Ding war in Sack und Tüten. Die ersten 3 Punkte wurden erfolgreich erspielt.
Nun folgte das Spiel gegen die Zweite von der TSG Markleeberg, seines Zeichen Aufsteiger aus der Bezirksliga Leipzig. Man erwartete hier eigentlich das leichtere Spiel des Tages. Doch um es vornweg zu nehmen, es wurde das schwerere und wie später alle Anwesenden von außen beurteilten auch des bessere und technisch stärkere Spiel.
Wir stellten nun mehr als das halbe Team um. Matze und Sasch übernahmen die Außenpositionen, Daniel ging auf’s Zuspiel und Mölle ersetzte Silke auf Mitte. Und es ging auch ganz ordentlich los. Von außen war es gefühlt zur Satzmitte ein 14:8 aber die Anzeige zeigte 14:12 da wir unheimlich viele kleine Fehler selber machten. So blieb Markleeberg irgendwie immer halbwegs dran, nur um dann am Ende uns zu Überholen und mit 25:20 zu gewinnen. Wir brachen zwischendrin einfach komplett mit der Annahme weg. Nun gut kann passieren. Mett Mauke zurück aufs Feld trotz körperlichen Gebrächen. Aber seine Liegestützbestleistung liegt auch schon 30 Jahre zurück. Gefruchtet hat es trotzdem 25:16. Doch auch jetzt wollte es noch nicht so richtig laufen. Satz 3 ging wieder nicht so pralle los. Bei Satzmitte schon wieder mehre Punkte Rückstand. Wer mit gezählt hat, merkte wir haben bisher 11 Leute eingesetzt. Das heißt eine Patrone hatten wir noch im Gurt. Es war Zeit den Jüngsten im Bunde zu bringen. Phil kam für Nötz auf Dia. Wir konnten uns noch mal ran kämpfen und gaben den Satz „nur“ zu 22 ab. Es war aber das richige Zeichen für den Vierten, wo Phil jetzt ziemlich alles erlegte was ihm vor die Flinte gelegt wurde. In Fakten heißt das 25:19. Der Tie Break musste entscheiden. Wir brachten mit Matze noch mal frisches und hungriges Blut. Um es nüchtern abzukürzen das Ergebnis war 15:13. Unnüchtern war alles dabei, Führungswechsel, Emotionen, Rote Karten und 6 Millionen Dollar Blicke.
Kopf noch mal aus der Schlinge gezogen und mit 5 Punkten grüßen wir von der Tabellenspitze. Und irgendwie hat man noch nicht das Gefühl das wir schon am Leistungsmaximum angekommen sind. Demnächst ist auch der Capitano wieder fit, der große Raik wieder mit dabei und übrigens auch der Phil hat noch einen großen Bruder, der demnächst sein Debüt geben wird. Wenn man das alles betrachtet, werden wir nun diese Saison ruhig ausklingen lassen und uns jetzt schon mal vorsorglich mit den Mikasa Hallenbällen vertraut machen. Ebenfalls vorsorglich haben wir gestern im Anschluss schon mal die Meisterfeier mit zünftiger Blasmusik durchgeführt, falls am Ende keine Zeit mehr dafür bleibt, wenn wir dann zu den ganzen Ehrungsveranstaltungen müssen…
Dank an alle fachkundigen Zuschauer die hiermit auch gegrüßt werden. Auch willkommen den neuen Spielerfrauen, welche ich die Auswärtsfahrten wärmstens ans Herz lege…
Für Textima machten die zukünftige Flüchtlingsunterkunft mit 5 Punkten schon mal wohlig warm: Toffi, Silke, Matze, Big Sasch, Daniel, Henne, Mauke, Mölle, Nötz, Henry, Phil und Jenser
Für Textima ist das Superbrain: Totti
Für Textima unterstützte mit dem 6 Millionen Dollar Blick um Ecken herum und durch Menschen hin durch: Der Linienrichter.
P.S.: Bin grad selbst erschrocken, heute war erschreckend viel Volleyballanteil im Spielbericht. Ich gelobe Besserung!!!
....Jenser
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