Damen I starten mit zwei Siegen in die Sachsenklasse
Die ersten beiden Spiele der Saison sind für uns gelaufen.
Und besser hätte es auch nicht werden können: Beide Spiele wurden je 3:2
gewonnen. Das besondere dabei: Die Gegner stellten die wohl schwersten
Bewährungsproben für uns in der neuen Liga dar. Hatten doch in der letzten
Saison Lok Leipzig Nordost (unser Gegner vom 11.9.) den zweiten Platz, die SG
Mauersberg (dort waren wir am 30.10.) den dritten Platz belegt! Leider konnte Standardtrainer Marc Stoll das Team im
September nicht mit nach Leipzig begleiten, dafür fuhr der des Volleyballs
mächtige Andreas Schmied Ruggaber mit hin. Der Verhinderte Teamchef wurde lediglich per SMS über den Stand der
Dinge auf dem Laufenden gehalten. Aus diesem Grund soll hier auch nur noch
einmal das Endergebnis erscheinen: Wir gewannen 3:2 (25:14; 14:25; 22:25;
25:12, 17:15).
Seit diesem Punktspiel hatten wir eine ganze Menge Zeit um
uns auf unseren nächsten Gegner, die SG Mauersberg, vorzubereiten. Wir erlebten
die erzgebirgischen Damen das erste Mal bei einem Turnier in Reichenbach i.V.,
bei dem uns ein Aufeinandertreffen leider nicht vergönnt war. Aber beobachten
konnten wir sie dort: Es zeigte sich, dass auch sie das 1895 von William G.
Morgan in Holyoke (Massachusetts) erfundene Ballspiel zeit- und ligagemäß beherrschen. Die nächsten Wochen wurden mit personellen Um- und
Neubesetzungen verbracht. So hatten wir schon vorm ersten Punktspiel
unserer jahrelangen Trainingsteilnehmerin Claudia Greiser vom VC Altenburg
einen Spielerpass sowie das farblich hervorgehobene Libera-Trikot verpasst.
Auch eine gewisse Heike Müller brachtes endlich (nach über einem Jahr des
Anfragens) angedreht. Nachdem sie in der Saison 03-04 bei der zweiten
Mannschaft des CPSV in der Sachsenliga während der Punktspiele so
verantwortungsvolle Aufgaben wie Netz aufbauen, Bälle aufpumpen und
Linienrichter sein zu erfüllen hatte, wollte sie dann doch auch wieder mal
selber spielen, um wieder ein bisschen mehr Spaß an der Sache zu finden. Na
gut, kein Problem, dazu konnten wir ihr auch noch eine passende Position
anbieten. Derart gestärkt wurde noch ein wahres Test(!)spiel gegen den
VC Altenburg bestritten, und dann ging es auch schon ab ins Gebirge. Nicht so
fern ab wie Cämmerswalde oder Nassau, statt dessen übersichtlich bis Marienberg
und dann noch ein mittelgroßes Stück nach links: Gespielt wurde in Zöblitz. Als
wir nach kurzer Fahrt dort waren und die Halle sahen, kamen doch wieder
Erinnerungen an Cämmerswalde hoch: Warum gibt es hier im Geberch solche
neuen, tollen Hallen (die hatte diesmal ja sogar einen rutschfesten Boden!),
und nicht bei uns in Chemnitz? Warum denkt man jedes Mal, wenn man unsere Halle
betritt, an Pioniertreffen, Karl-Marx-Stadt, Mach mit, machs nach, machs
besser und vermisst die Bilder des Staatsratsvorsitzdenden an der Wand? Und
warum hatte die Halle in Zöblitz kein flaches Dach? Gut... darauf war die
Antwort leicht: In so einer Halle sehen Schwibbbögen im Fenster einfach besser
aus. Im ersten Satz konnten wir die Gastgeber mit relativ
preiswerten Aufschlägen aus der Ruhe bringen, gekoppelt mit einigen
Blockerfolgen endete das so beim 25:19. Ab Beginn des zweiten Satzes wurden die
gegnerische Annahme sowie die Aufschläge ständig besser, bei uns hingegen
musste Zuspielerin Mela ständig gut zu Fuß sein. Ende Satz 2: 22:25. Im dritten
Satz machten sich die Gegner einen Spaß daraus, unseren schönen Doppel- oder
Dreierblock in der Mitte einfach auszulegen. Nun, das machten sie keine 25 mal
mit uns, aber insgesamt wurden wir so schon mehr als ausreichend gedemütigt, bevor
Gegenmaßnahmen ergriffen wurden. Außerdem schien es der gegnerischen Nummer 3
(?) wohl auf einmal zu gefallen, von der Position II schöne Liniendinger kurz
hinter die Angriffslinie zu ziehen. Wie man halt so sagt. Zu Beginn dieses Satzes
bekam Claudi das Zuspielrecht anerkannt, sie hatte in diesem Satz auch
ausreichend Zeit, sich da reinzufinden: Wir verloren 31:33. Satz 4 sollte
gewonnen werden. Eigentlich ging das auch gut los, aber beim Stand von 7:7
(oder so) bekamen wir plötzlich einen Rotationsfehler vorgeworfen. Nanu?
Strafpunkt kassiert, weiter gehts. Nur kurze Zeit später erneuter Fehler. Was
war geschehen? Der Chemnitzer Trainer, manche mögen ihn als die Nuss, altes
Gerät bzw. Sprungschwein bezeichnen, war wohl in der Pause zwischen dritten
und viertem Satz irgendwie kurz durch den Wind. Im Zuge dieser flüchtigen
geistigen Umnachtung wurde der Aufstellungszettel, wie er spätestens ab dieser
Liga Pflicht ist, falsch ausgefüllt. ...hmmm... so ganz falsch auch nicht, aber
immerhin eine Position wurde mit der falschen Nummer versehen. Nun kann man
sagen: Dieser Chemnitzer Trainer ist ein ganz schlauer Fuchs. Er wollte doch
nur die Aufmerksamkeit der Schiedsrichter testen. Das wären dann zwei Fehler
in zwei Sätzen. 1. Der Chemnitzer Trainer hat nichts mit einem Fuchs gemein. 2.
Die Schiris habens (am Anfang) nicht gemerkt. So konnte sich dieser Fehler
unbemerkt potenzieren, die Folge: Strafpunkte, Wartezeiten, Positionsprüfung,
Umstellung, Kapitän hierhin und zurück, Hilfszuspiel. Positiver Effekt: Die
Mädels von Tex Chemnitz fühlten sich irgendwie missverstanden und konnten ihre
natürliche adrenalingestützte Aggressivität entwickeln. 25:19. Der letzte Satz
war eigentlich deutlicher als das Endergebnis von 15:12 erscheinen lässt:
Mauersberg weilte irgendwie schon eher auf dem sagenumwobenen hinabsteigenden
Ast. Und was nun? Wir sind als letzte ungeschlagene Mannschaft
auf Platz zwei der Tabelle. Mauersberg war ein guter Test für das Team dieser
Saison. Team schon allein deshalb, weil durch sehr häufiges Wechseln wirklich
ein Großteil der Spielerinnen am Endergebnis mitwirken darf. Aber es gibt auch
noch viele Sachen, die weiter optimiert werden müssen. Wir sind in punkto
Effektivität noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen. Mal schauen.
marc
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