Ein Herbstausflug nach Leipzig
Endlich war es soweit. Nach Wochen der Vorbereitung durften wir uns zum ersten Mal in dieser Saison im Ligabetrieb beweisen. Mit den Anweisungen unseres Trainers und mit dem Edelfan Ute im Gepäck ging es für elf Spieler pünktlich halb zwölf los. Unterwegs wurde noch Micha eingesackt. So trafen wir schon weit vor der Hallenöffnung in Leipzig ein.
In der vergangenen Spielzeit hatten wir uns in beiden Spielen gegen die Mannen von Turbine schwer getan. Unvergessen sind dabei sind sowohl die Aufschlagserie von Andreas im fünften Satz des Hinspiels, als auch die saftige 0:3 Klatsche im Rückspiel. Wir waren also vorgewarnt.
Nach langem Einspielen und kurzer Ansprache des neuen Kapitäns Torsten konnte das Spiel beginnen. Auf dem Feld standen die Mittelblocker Christoph und Martin, die Außenangreifer Torsten und Andreas, Zuspieler Daniel und Diagonalangreifer Sascha. Die Liberoposition nahm Kevin ein.
Zu Beginn des ersten Satzes gerieten wir kurz in Rückstand, konnten uns dann aber durch gute erste Annahmen, druckvolle Aufschläge und effektive Angriffe wieder ran arbeiten und uns in der Folge auch entscheidend absetzen. So war der Gegner gezwungen schon Mitte des Satzes die zweite Auszeit zu nehmen. Zu dem Zeitpunkt führten wir mit 14:7. Der Vorsprung konnte anschließend weiter ausgebaut werden und betrug phasenweise zehn Punkte (19:9). Dann hielt jedoch der Schlendrian in Form von unkonzentrierten Annahmen und fehlerbehaftetem Stellungsspiel Einzug. Turbine witterte nochmal Morgenluft und kam bis auf fünf Punkte an uns heran. Letztendlich konnte der Satz aber souverän mit 25:17 gewonnen werden.
Zweiter Satz, gleiche Aufstellung. Wir wussten, dass noch nichts gewonnen war und der Gegner zu jeder Zeit in der Lage ist auch nach einem Rückstand oder deutlichen Satzverlusten wieder zu erstarken. Anfang des Satzes konnte sich keins der Teams entscheidend absetzen. Zwar brachten wir unsere eigenen Angriffe meist beim Gegner unter, leider verpassten wir es aber durch eine Vielzahl von Aufschlagfehlern uns für gute Abwehraktionen und Blöcke zu belohnen und einen Vorsprung zu erarbeiten. Mitte des Satzes sollte mit Hendrik die Annahme und Feldabwehr verstärkt werden. Die Rechnung ging zunächst auch auf. Wir erarbeiteten uns einen Vier-Punkte-Vorsprung (19:15). Doch dann beschloss die liebe Sonne uns die Annahme ein wenig zu erschweren und strahlte mit voller Kraft durch die Fenster der hangarähnlichen Spielstätte mitten in unsere Gesichter. Die Folge waren sechs Punkte in Folge für Turbine, an dem auch eine zwischenzeitliche Auszeit nichts ändern konnte. Clever spielte der Gegner den Satz zu Ende und gewann 25:23.
Es ging also wieder bei Null los. Schnell merkten wir, dass der Satzgewinn den Gegner beflügelte und uns verunsichert hatte. Auf einmal gingen Annahmen direkt zurück übers Netz, Dankebälle fielen ins Feld und der Block war löchrig. Gleichzeitig klappte bei den Leipzigern fast alles und scheinbar immer hatte der Libero noch eine Hand unter dem Ball. Etwas Schwung brachten zu dem Zeitpunkt nochmal Rübe, der die Diagonalposition von Sascha einnahm und Peter, der Martin ersetzte. Doch unaufhörlich zog der Gegner davon. Beim Stand von 7:9 wurde die erste Auszeit genommen, beim 11:17 die zweite. Keine bewirkten entscheidende Verbesserungen in unserem Spiel. Und während Turbine in fast jeder Rotation mindestens einen Punkt bei eigenem Aufschlag schaffte, wurden unsere eigenen Aufschläge immer harmloser. Folgerichtig ging der Satz deutlich mit 16:25 verloren.
In dem Wissen, dass wir auch in der vergangenen Saison Spiele schon gedreht haben, ging es in den vierten Satz. Dabei rückte Andreas auf die Diagonalposition und Hendrik nahm die frei gewordene Außenposition ein. Auf Mitte spielten Martin und Peter. Der Satz begann denkbar schlecht. Der Block der Leipziger stand gut, die eigene Annahme war nicht optimal und die Absprache zwischen dem Zuspieler und den Angreifern stimmte hin und wieder nicht. So musste beim Stand von 0:5 die erste Auszeit her. Dabei wurde nochmal zur Ruhe gemahnt und an den Kampfgeist appelliert. Anschließend stabilisierte sich unser Spiel wieder. Die Annahmen konnten vom Zuspieler gut auf die Angreifer verteilt werden und diese bedankten sich für die Pässe mit erfolgreichen Angriffen. In dieser Phase der Aufholjagd ersetzte Micha Martin im Mittelblock. So schafften wir mit großem Kampfgeist den Ausgleich zum 9:9 und konnten uns in der Folge kontinuierlich absetzen. Auszeiten vom Gegner beim 15:12 und 19:14 aus unserer Sicht zerstörten den Spielfluss nicht. Am Ende gewannen wir den Satz mit 25:20, auch weil sich Annahme, Feldabwehr und Aufschlag im Vergleich zum zweiten und dritten Satz deutlich verbessert hatten. Belegen lässt sich dies mit der Tatsache, dass die Leipziger zwölfmal in Folge keinen Punkt bei eigenem Aufschlag machten.
Mit der wieder erwachten Zuversicht aus dem vergangenen Satz starteten wir in Satz Nummer 5. Richten sollten es Daniel im Zuspiel, Andreas auf der Diagonalposition, Hendrik und Torsten im Außenangriff und Christoph und Micha im Mittelblock. Bis zum 5:4 für uns war der Satz ausgeglichen. Dann kam Micha an den Aufschlag und wir machten fünf Punkte in Folge. Überragend war zu dem Zeitpunkt der Block, der den Gegner schier zur Verzweiflung brachte und die Nervenstärke der Spieler, die sich auch durch zwei Auszeiten des Gegners und durch eine längere Diskussion zwischen Schiedsgericht und den Leipzigern nicht aus der Ruhe bringen ließen. Einen gegnerischen Punkt und eine Mini-Aufschlagserie von Daniel später war der Satz mit 15:5 gewonnen und so die ersten Punkte der neuen Saison eingefahren.
Zum Abschluss unseres Herbstausflugs nach Leipzig durfte unsere neue Schiedsrichtertroika aus Torsten, Peter und Christoph ihre erworbenen Kenntnisse im Spiel zwischen Turbine und Krostitz unter Beweis stellen, das der Gastgeber 1:3 verlor.
Es spielten: Daniel, Sascha, Andreas, Torsten, Hendrik, Rübe, Martin, Peter, Micha, Christoph und Kevin
...Axel
An dieser Stelle muss nochmal erwähnt werden, dass unser Trainer auf Grund seiner Trainerprüfung nicht teilnehmen konnte. Dafür stellte sich Axel als Co-Trainer uneigennützig zur Verfügung. Dafür ein großer Dank. Er hat an diesem Tag alles richtig gemacht...Auszeitansprachen und Wechseloptionen wurde optimal genutzt und verholfen der Mannschft so zu Erfolg.
...Kevin
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