07.01.2012 – Herren I – Erfolgreicher Nachweihnachtssport
Textima I – TSV Leipzig 76 II 3:0 (20, 19, 16)
Textima I – Turbine Leipzig 3:1 (-24, 23, 23, 20)
Ein Heimspieltag so kurz nach Weihnachten und dem Jahreswechsel – diese Konstellation bürgt ihre Tücken. Nicht gerade ruhmreich verabschiedeten wir uns mit einer bitteren Auswärtsniederlage bei den L.E. Volleys aus dem alten Jahr. Die Folgen waren das Abrutschen in die unteren Gefilde der Tabelle sowie ein merklich angeknackstes Selbstbewusstsein bei den Textima-Recken. Und so standen vor dem ersten Heimspieltag des noch jungen Jahres einige Fragen im Raum. Wie wird die Mannschaft mit der Drucksituation des drohenden Abstiegskampfes umgehen? Reicht die kurze Zeit der Vorbereitung nach dem Jahreswechsel aus, um die Plinsentruppe von Textima wieder fit zu machen? Und vor allem…wie zum Teufel hat es Toffi geschafft einen solchen Kessel anzusetzen?
Antworten auf (fast) alle Fragen sollte dieser Spieltag geben. Die Leipziger Teams vom TSV 76 und Turbine schickten sich an, die für uns so wichtigen Punkte aus dem Charlodrom zu entführen. Beide Teams konnten von uns in der Hinrunde denkbar knapp mit jeweils 3:2 nieder gerungen werden. Unsere Vorbereitung auf diese Herausforderungen bestand aus einer in die Kneipe verlegten Trainingseinheit am Montag sowie einer lockeren Ballgewöhnungssession zum Donnerstag. Optimale Voraussetzungen also, um sich an diesem Nachmittag gepflegt abschießen zu lassen. Doch es sollte anders kommen. Schon der Fakt, dass uns unsere Verletzten Sasch und Mamö von außen unterstützten, war ein sehr gutes Zeichen…super Sache!
Im ersten Spiel mussten wir uns mit dem TSV messen. Der Umstand, dass dieser mit einem recht dezimierten Spielerkader antrat, sollte uns nicht täuschen. Zu häufig schon haben uns unsere eigenen Unkonzentriertheiten in Situationen gebracht, in denen uns wohl auch einen Mannschaft bestehend aus Pappaufstellern abgekocht hätte. Die Devise von Coach Elvis hieß also: Volle Konzentration, Eigenfehler vermeiden und natürlich…an die verdammte Pyramide denken. Die Startaufstellung, die es richten sollte, bestand aus Daniel (Z), Torsten, Henne (AA), Toffi, Micha (MB), Axel (D) und Kevin (L).
In der Startphase des ersten Satzes schafften wir es gekonnt, die Anweisungen des Coachs zu ignorieren. 0:3 Rückstand, wieder den Ausgleich bei 4:4 erspielt und dann erneut eine negative Miniserie, die uns auf 5:9 zurück warf. Aber wir kamen zurück. Erstmalige Führung bei 11:10…Glücksgefühle. Nur leider konnten wir uns nicht wirklich absetzen. Eine Auszeit beim Stand von 18:18 sollte dann die Initialzündung sein, vielleicht doch mal energisch dem Satzgewinn entgegen zu streben. Und so zogen wir nochmal das Tempo an und konnten so den ersten Durchgang mit 25:20 für uns entscheiden.
Der zweite Satz lässt sich recht schnell erzählen. Aufgestellt wie zu Beginn des ersten Satzes waren wir immer irgendwie in Führung, aber nie wirklich so dominant und sicher, wie wir uns das gewünscht hätten. Wohl auch aus diesem Grund und um dem Gegner mal zu zeigen, wie richtig Party gemacht wird, ersetzte Elvis den guten Axel beim Stand von 20:17 mit Prügel-Rübe. Dieser erfüllte seine Aufgabe dann auch glänzend und verhalf uns so zum 25:19 Satzgewinn.
Jetzt war eigentlich alles klar für uns. Im dritten Satz wollten wir denn Sack zumachen und begannen dementsprechend ambitioniert…Daniel am Aufschlag, 5:0 Führung…schöne Sache. Beim Stand von 9:7 drohte die Sache dann doch nochmal hässlich zu werden. Nun gibt es in diesem Universum nur einen Menschen, der jegliche Hässlichkeit vertreiben kann…ganz genau…der schöne Pete musste ran. Beim Stand von 10:7 ersetzte er den langsam keuchenden Kesselträger Toffi auf Mitte. Der strahlende Glanz des schönen Pete verlieh unserem Spiel nochmal den nötigen Schub und der Satz endete mit einem schlussendlich doch noch dominant herausgespieltem 25:16 und damit einem 3:0 Sieg für Textima. Erster 2er eingefahren, nicht mit Ruhm bekleckert, aber endlich mal solide durchgespielt. Auf zum zweiten Kräftemessen des Tages.
Das Match gegen Turbine stand nun an und wir wussten, dass es ungleich schwerer werden würde. Die Gründe dafür waren klar. Die Turbine-Mannen standen am untersten Ende der Tabelle und würden mit Sicherheit alles daran setzen wollen, dies in naher Zukunft zu ändern. Dass neben Sven Heimpold mit Alexander Plaschnik ein weiterer Bundesligaveteran im Aufgebot der Leipziger Stand, sei hier mal nur so am Rande erwähnt. Generell würde man diese Truppe in erster Einschätzung wohl nicht unbedingt ans untere Ende der Tabelle platzieren. Wir waren also gewarnt und trotzdem entschlossen, die Punkte im beschaulichen Chemnitz zu halten.
Nach dem Motto „Never change a running system.“ starteten wir mit gleicher Kapelle wie im Spiel gegen den TSV. Da wir nicht wussten, was genau auf uns zukommt und weil es am Netz Konstellationen gab, die größentechnisch einer Gegenüberstellung von Hobbits gegen Orks (bitte nicht auf euer Aussehen beziehen liebe Freunde aus Leipzig) glich, war uns eine gewisse Nervosität nicht abzusprechen. Aber es sollte sich ein ausgeglichener und spannender erster Satz entwickeln. Bis zum Stand von 19:19 gingen Führungen munter hin und her. Ein Lauf der Leipziger zum 19:22 sollte uns dann aber in Bedrängnis bringen. Beim Stand von 20:23 gegen uns Schritt dann Axel an die Grundlinie, um den Leipzigern die Bälle fachgerecht zu servieren. Dieser Umstand und die Einwechslung von Pete für Daniel im Block (21:23) ließ uns auf 24:23 vorbeiziehen. Satzball für uns. Nur leider schafften wir es nicht, diesen zu Nutzen. Im Gegenzug glich Turbine aus, erspielte sich selber einen Satzball und verwandelte diesen auch umgehend. 24:26, Satz verloren, aber hier ging was, das war uns klar.
Mit leicht veränderter Aufstellung (Urmännl ersetzte Torsten auf Außen) ging es in Satz zwei. Wir kamen scheinbar einen Tick fokussierter aus der Satzpause und erspielten uns eine 9:2 Führung. So konnte es weiter gehen. Die gute Block- und Abwehrarbeit behielten wir bei und verdienten uns so die Führung beim Stand von 22:14. Was dann geschah kann man wieder einmal unter der Rubrik „Gemeinschaftliches Abkacken“ verbuchen, denn dass Turbine nochmals auf 22:20 heran kam war mehr als unnötig. Torsten kam für mich ins Spiel und machte den Punkt, das nennt man effektiv wechseln. Der Umgehende Rückwechsel bescherte ihm auch eine Angriffsquote von 100% in diesem Satz…legendär. Die 23:20 Führung war für uns scheinbar zu gemütlich. Um noch etwas Spannung in den Laden zu bringen ließen wir Turbine auf 23:23 ausgleichen, um dann doch noch mit 25:23 zu triumphieren. Satzausgleich zum 1:1.
Satz 3 sollte eine enge Kiste werden und somit war auch klar, dass der Gewinner dieses Durchganges den psychologischen Vorteil für das weitere Spiel auf seiner Seite haben würde. Bis zum Stand von 10:11 ging ein recht beschauliches Wechselspiel von statten, bis es uns gelang unseren Vorsprung bis zum 20:15 stetig auszubauen. Rübe sollte die nötige Feuerkraft zum Erreichen des Satzgewinnes bereitstellen und kam für Axel auf das Feld. Wie schnell eine mühsam herausgearbeitete Führung dahin sein kann, mussten wir dann schmerzlich erfahren. Vier Mal in Folge waren wir nicht in der Lage unser K1 durchzubringen. Turbine konnte folglich zum 20:20 ausgleichen. Zwischenzeitlich war auch Torsten für mich aufs Feld gekommen (20:18) und durfte nun die heiße Phase des Satzes bestreiten. Nachdem wir dann durch ein Minibreak von Turbine mit 22:23 in Rückstand gerieten, packte Elvis eine weitere Waffe des Textima-Arsenals auf das Feld. Jenser ersetzte Daniel im Zuspiel. Dieser Jenser…nicht nur kann er es stylingtechnisch seit neuestem mit jedem männlichen Hauptdarsteller der Twilight-Saga aufnehmen, sondern er zeigte hier auch die nötige Nervenstärke, die man braucht, um in einer solchen Situation von der Bank kommend den Ball gepflegt zu verteilen. Dazu wurden noch einige Perlen in Block und Feldabwehr ausgepackt und fertig war der 25:23 Satzerfolg für die Textima-Dudes und folglich die 2:1 Führung nach Sätzen.
Auf ins Gefecht zu Satz 4, dem hoffentlich finalen Durchgang dieses Spieltages. Torsten ersetzte mich von Beginn an auf Außen. Die hart umkämpften Sätze zuvor hatten merklich zur Ermüdung der nicht mehr ganz so jungen Turbine-Spieler beigetragen. Für uns war dies die Gelegenheit das Ding in trockene Tücher zu bringen. Und so begannen wir auch entsprechend euphorisch. 17:10 sollte es zwischenzeitlich zu unseren Gunsten stehen. Doch Turbine gab sich nicht auf und kämpfte sich zu unserem Leidwesen wieder heran. Beim Stand von 19:16 wechselte Elvis auf der Außenposition eine schmerzende Achillessehne gegen ein stechendes Knie. Sprich, Urmännl, der bis dahin klaglos sein Ding durchgezogen hat, durfte sich schonen und ich konnte beweisen, was für ein harter Hund ich wirklich bin. Das ganze änderte nichts daran, dass wir den Ausgleich zum 19:19 hinnehmen mussten. DOCH DANN GING TORSTEN ZUM AUFSCHLAG ;) Ich fasse die Sache kurz zusammen. Sprungaufschläge gepaart mit Block- und Abwehrbollwerk ist gleich 24:19 Führung. Dies reichte uns und wir beendeten den Spieltag beim Stand von 25:20 mit einem stark erkämpften 3:1 Erfolg gegen Turbine Leipzig. Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Fazit: Wir haben mit diesen 4 Punkten den ersten Schritt auf dem Weg zurück auf die vorderen Plätze der Tabelle getan. Nun gilt es dort anzuknüpfen und unser Spiel weiter zu stabilisieren. Überlegungen, die Montagseinheit ab jetzt immer in die Kneipe zu verlegen, sollten nicht undiskutiert zu den Akten gelegt werden. Leider war es das vorerst letzte Spiel für Micha im Textima-Trikot…viel Spaß in Schottland…bitte nicht im Rock wieder kommen. Das Mysterium um Toffi’s Kessel konnte (noch) nicht aufgeklärt werden, die Sache wird aber weiter verfolgt.
Es spielten: Urmännl, Axel, Jenser, Daniel, Pete, Toffi, Henne, Kevin, Micha, Rübe, Torsten
Taktierend an der Linie: Elvis
Co-Taktierend: Sasch
Fotografierend: Mamö
Hendrik
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